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„Wirtschaftsfaktor Tourismus“ in Bad Salzuflen:

Tagesreisen und Übernachtungen führten 2019 in Bad Salzuflen zum Bruttoumsatz von 183 Millionen Euro laut einer Studie des Münchener dwif-Instituts, die im neugeschaffenen Forum „Tourismus.DIALOG“ vorgestellt wurde mit (von links) Alexander Bleifuß (Fachdienstleitung Tourismus, Gesundheit und Marketing Stadt Bad Salzuflen), Bürgermeister Dirk Tolkemitt und Moritz Sporer (Geschäftsführer & Leitung Ökonomische Analysen dwif-Consulting GmbH, München) sowie den Vorstandsmitgliedern des Bad Salzufler Kur- und Touristik e.V um Michael Sasse, Swetlana Lenger und Martin Rieke. © Stadt Bad Salzuflen

Als historisch gewachsene und bedeutende Tourismus- und Gesundheitsdestination in Deutschland, verzeichnet Bad Salzuflen eine kontinuierliche Erholung des Gastgewerbes nach der Corona-Krise. Die Bedeutung des heimischen Tourismus als klassische Querschnittsbranche wird dabei zunehmend deutlich. Vom Gastgewerbe über Einzelhandel, Dienstleistende bis hin zu regionalen Produzenten und Handwerksbetrieben, „kaum ein Wirtschaftsbereich in der Kurstadt bleibt unverbunden mit dem Tourismus, der zugleich die Attraktivität und Lebensqualität für Einheimische und Gäste steigert“, sagte Bürgermeister Dirk Tolkemitt anlässlich des neugeschaffenen Forums „Tourismus.DIALOG“ am vergangenen Mittwoch (31. Januar 2024) in der Wandelhalle im Kurpark.

Studienergebnisse belegen Wirkung und Relevanz des Tourismus für die Wirtschaft

Vor rund 40 Gästen aus der Hotellerie, dem Einzelhandel und der Gastronomie wurden die Ergebnisse aus einer Studie des in München ansässigen dwif-Instituts vorgestellt, die „den Faktor Tourismus als herausragende Bedeutung für unsere lokale Wirtschaft herausgearbeitet hat“, so Stadtoberhaupt Tolkemitt. Die umfangreiche Studie, die gemeinsam vom Kur- und Touristik e.V. sowie der Stadt Bad Salzuflen in Auftrag gegeben wurde, präsentierte Moritz Sporer, Geschäftsführer und Leitung Ökonomische Analysen der dwif-Consulting GmbH aus der bayrischen Landeshauptstadt im Rahmen dieses Jahresgespräches. „Mit dieser Studie haben wir die Wirkung und Relevanz des Tourismus für die Wirtschaft im Untersuchungsgebiet deutlich gemacht und klar aufgezeigt“, erklärte Sporer, die die Tourismusjahre 2019 und 2021 betrachtet hatte. Die Studie dient nun als Handreichung für die weitere strategische Entwicklung der touristischen Infrastrukturentwicklung und Marketingarbeit sowie als Grundlage für weitere, innovative und zielgerichtete Marktforschung im Tourismussektor.

Tagesreisen und Übernachtungen führten 2019 zum Bruttoumsatz von 183 Millionen Euro

In der dwif-Studie für den touristischen Sektor der Kurstadt ist aufgeführt, inwiefern die coronabedingten Einschränkungen sich auf das Gastgewerbe eingewirkt haben, was auch zu teils erheblichen Umsatzeinbußen geführt hatte. Des Weiteren liefern die Studienergebnisse wertvolle Erkenntnisse über die Anzahl der Tourismusgäste in Relation zum wirtschaftlichen Faktor. Die Ergebnisse belegen, die „außergewöhnlich gute Wirtschaftskraft des Tourismus für ganz Bad Salzuflen“, betont Alexander Bleifuß, städtische Fachdienstleitung Tourismus, Gesundheit und Marketing. So wurden im Jahr 2019 insgesamt 2,4 Millionen Tagesreisen und rund 900.000 Übernachtungen, einschließlich privatem Übernachtungsmarkt und Reisemobiltourismus, verzeichnet, die zu einem Bruttoumsatz von 183 Millionen Euro führten. Darin inkludiert sind sowohl direkte Einkommen aus Tourismus wie auch die Wertschöpfung durch Vorleistungen, wie beispielsweise Zulieferungen und Handwerk.

Corona-Pandemie führte in 2021 zu über 50 Millionen Euro weniger Umsatz

„Ein harter Einschnitt war die Corona-Pandemie“, führte Moritz Sporer weiter aus, die bundesweit zu deutlich spürbar geringeren Gästeankünften, Übernachtungen und folglich auch Umsatzausfällen geführt habe. Für 2021 wurden 2,1 Millionen Tagesreisen, etwa 600.000 Übernachtungen mit einem Bruttoumsatz von 129 Millionen Euro verzeichnet. „Saldiert ergeben diese Zahlen für 2021 gut über 50 Millionen Euro weniger Umsatz als zwei Jahre zuvor“, bilanziert Sporer die fehlende Liquidität für Gastgebende, Einzelhandel und Gastronomie.

Folglich verdeutlicht die Studie: Die positive Auswirkung des Tourismus-Engagements eines Ortes zeigt sich nicht nur in Euro und Cent für sämtliche Branchen, sondern steigert zudem die Attraktivität und Lebensqualität für Einheimische und Gäste gleichermaßen. „Bad Salzuflen präsentiert sich nicht nur als wirtschaftlich bedeutender Standort, sondern auch als attraktiver Wohn-, Arbeits- und Erholungsstandort“, bekräftigt Michael Sasse, Vorsitzender Kur- und Touristik e.V., sodass die erhaltenen Erkenntnisse auch für die gesamte städtische Entwicklung unverzichtbarer Imagefaktor seien.

„Umsatzbringer“ Tourismus: entscheidend sind Investitionen, Produkte und Vermarktung

Investitionen von Kommunen und Unternehmen in die tourismusbezogene Infrastruktur, konkrete Produkte und die touristische Vermarktung sind daher von entscheidender Bedeutung. „Als ‚Umsatzbringer‘ fungiert der Tourismus“, sagt dwif-Geschäftsführer Sporer. „Überdies leistet dieser auch über Steuereinnahmen einen Beitrag zur Finanzierung der öffentlichen Haushalte. Und als Jobmotor bietet er Menschen unterschiedlichster Berufsqualifikationen und Beschäftigungsverhältnisse Einkommensmöglichkeiten, von der Saisonkraft bis zur Vollzeitstelle.“ Nicht nur seit dem Abschluss der Studie steht auch für Michael Sasse fest, dass „der ‚Wirtschaftsfaktor Tourismus‘ ortsgebundene Arbeitsplätze schafft und sichert. Und mittels monetärer Instrumente wie des Kurbeitrages direkt zur Verbesserung des Tourismusstandortes in Bad Salzuflen beiträgt.“