Das städtische Begegnungs- und Kompetenzzentrum Hi.punkt , dessen Weiterfinanzierung über den Sommer 2025 nicht gesichert und damit der Fortbestand der Einrichtung gefährdet war, sieht nun einer neuen Förderperiode entgegen. Jetzt ist klar: Hi.punkt wird der Stadtgesellschaft für drei weitere Jahre als wertvoller Anlaufort erhalten bleiben.
„Die Freude und Erleichterung über die Projektbewilligung ist groß“, konstatiert Rosa Lynn Grave, welche die Projektkoordination bei der Stadt Hildesheim innehat. Grave hatte kurzfristig für die Stadt beim Asyl, Migrations- und Integrationsfonds der EU (kurz: AMIF) einen Förderantrag in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro zur Weiterführung des Projektes eingereicht. Zuvor hatte das Land Niedersachsen als bisheriger Hauptfinanzierender erhebliche zukünftige Kürzungen bekannt gegeben.
Der Hi.punkt richtet sich an Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte und verbindet die drei Elemente Begegnung, professionelle Angebote und Partizipationsmöglichkeiten.
Kern ist ein Begegnungstreff am Nachmittag. Ein Kinderspielbereich und Cafétische laden zum Verweilen ein und bringen Menschen zusammen, während zur gleichen Zeit im Nebenraum ehrenamtlich organisierte Deutschlerngruppen stattfinden. „Mein Deutschkurs ist vorbei und ich habe wenig Kontakte – hier finde ich andere Menschen zum Sprechen und kann mein Deutsch verbessern“, so eine Besucherin des Hi.punkt.
Auch Sozialdezernent Malte Spitzer ist von dem Konzept überzeugt: „Die Besuchszahlen von durchschnittlich ca. 70 Personen pro Öffnungstag sprechen für sich – der Bedarf an Begegnungsorten wie diesem ist in unserer Stadt enorm“, so Spitzer.
Neben dem transkulturellen Begegnungstreff hält der Hi.punkt verschiedene Beratungsangebote und Informationsveranstaltungen vor. Außerdem wird die Räumlichkeit für viele selbstorganisierte Angebote genutzt.
Mit der neuen Förderperiode bis Ende Juni 2028 soll all dies bestehen bleiben und sich die Angebote dynamisch und in stetiger Rückkopplung und mit Einbezug der Menschen weiterentwickeln.
„Die EU-Förderung ermöglicht es uns, das Projekt Hi.punkt nicht nur fortzuführen, sondern auch strukturell zu festigen“, freut sich Malte Spitzer. So würden laut Spitzer hauptamtliche Personalkapazitäten bei der Stadt leicht erhöht. Außerdem sind zwei Träger als Kooperationspartner beteiligt: der Asyl e.V. mit sechs Stunden/Woche für eine niedrigschwellige Migrationsberatung sowie die FLUX Flüchtlingshilfe gGmbH mit einer hauptamtlichen Begleitung des Ehrenamts im Hi. punkt.
„Ein großer Dank gilt dem ehrenamtlichen Team, welches den Ort Tag für Tag mit Leben füllt. Bereits jetzt ist das Team divers aufgestellt, für die Zukunft möchten wir das Engagement von Menschen mit eigener Migrationsgeschichte noch ausbauen und stärken“, sagt Rosa Lynn Grave.
Ab dem 18. August öffnen alle Angebote des Hi.punkt nach einer Sommerpause wieder.
Foto: AdobeStock