Aufgrund der positiven Resonanz nimmt das theater für niedersachsen die Stückentwicklung „Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert“ wieder auf und spielt das Stück über Kirche und Missbrauch am Samstag, 12.10., ein letztes Mal in Hildesheim.
Die Stückentwicklung „Der Weg zur Hölle“ bringt das Thema Kirche und Missbrauch auf die Bühne und seit der Premiere im März 2024 ist im Bistum Hildesheim viel passiert: Jens Windel, Gründer der Betroffenen-Initiative-Hildesheim und selbst Betroffener, hat eine umfangreiche Klage gegen das Bistum Hildesheim eingereicht, das Bistum selbst hat Widerspruch eingelegt. Zudem wurden weitere Missbrauchsvorwürfe gegen den Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen erhoben, und die Bischofsgruft im Hildesheimer Dom, in dem er bestattet ist, wurde verschlossen. Eine Entscheidung über eine Umbettung steht noch aus.
Um den Umgang der Kirche und der Öffentlichkeit mit den Vorwürfen dreht sich – unter anderem – auch diese Stückentwicklung. Sie begreift sich als Teil des öffentlichen Diskurses und setzt sich in teils szenischen, teils dokumentarischen, mal kommentierenden Episoden mit diesem Themenkomplex auseinander. Die Episoden basieren auf umfangreichen Recherchen und Interviews der Regisseurin Ayla Yeginer und Studierenden der Universität Hildesheim. Die Ergebnisse bilden die Grundlage der Texte und Szenen, die mit dem Schauspielensemble des tfn auf die Bühne gebracht werden. Das Stück konzentriert sich auf die Situation in Deutschland und beschäftigt sich auch mit Fällen aus Hildesheim und der Region. Im Verlauf der Spielzeit wurde es mehrfach aktualisiert und in der aktuellen Fassung wird auch auf die Entwicklungen im Bistum Bezug genommen.
Am Samstag, 12. Oktober, 19:30 Uhr wird das Stück zum letzten Mal in Hildesheim gezeigt. Zu dieser Vorstellung sind Tickets im Parkett ab 13 Euro erhältlich. Ab 18.50 wird im f1 eine Einführung angeboten.
Darüber hinaus wird es am 26. November im Pavillon Hannover und am 5. Dezember am Deutschen Theater in Göttingen gezeigt.
Foto: oh/Jochen Quast