Sonntag, Oktober 6Nachrichten rund um Hildesheim
Shadow

Kinokomödie „Eingeschlossene Gesellschaft“ als Kammerstück in der Konzerthalle Bad Salzuflen

Kinokomödie „Eingeschlossene Gesellschaft“ als Kammerstück in der Konzerthalle Bad Salzuflen.
Die tiefschwarze Komödie „Eingeschlossene Gesellschaft“ mit ihren bissig-geschliffenen Dialogen wird am 25. Oktober 2024 in Bad Salzuflens Konzerthalle aufgeführt. 

An einem Freitagnachmittag sitzen im Lehrerzimmer des städtischen Rudi-Dutschke-Gymnasiums sechs Lehrerinnen und Lehrer aus unterschiedlichen Gründen noch herum und sind sich mehr oder weniger grün.

Da stört der Vater, Manfred Prohaska, eines Schülers die trostlose Szene und verlangt, dass die Lehrkräfte über die Lateinnote und damit gefährdete Abi-Zulassung seines Sohnes Fabian diskutieren sollen. Nur ein Punkt fehlte Fabian Prohaska für die Zulassung zum Abitur. Und das alles nur, weil sein Lateinlehrer Klaus Engelhardt, ein Pädagoge alter Schule, die um zwei Minuten verspätete Abgabe der Hausarbeit aus Prinzip nicht akzeptieren wollte. Und als die sechs Lehrenden, neben Engelhardt seine Französisch-Kollegin Lohmann sowie die Herren Arndt, Vogel und Mertens, das nicht wollen, nimmt Manfred Prohaska das Lehrpersonal kurzerhand in Geiselhaft und zwingt sie mit Waffengewalt zu einer sehr eigenwilligen Zeugniskonferenz.

In der tiefschwarzen Komödie „Eingeschlossene Gesellschaft“ mit bissig-geschliffenen Dialogen von Erfolgsautor Jan Weiler, die am 25. Oktober (Samstag) 2024, ab 19.30 Uhr, in der Konzerthalle Bad Salzuflen zur Aufführung kommt, wird ein Lehrerzimmer zum Schauplatz eines Alptraums. Hier gibt es kein Entrinnen, Welten prallen aufeinander, Abgründe tun sich auf: Latein und Sport gegen Erdkunde und Chemie, Referendar gegen Beamte. Recht bald geht es nicht mehr um das Abitur des Schülers, sondern die Befindlichkeiten, Beziehungen und moralischen Verwerfungen der vorbildlichen Pädagogen. Dabei sind die Mitspielerinnen und -spieler ohne Fluchtmöglichkeit dazu verdammt, sich miteinander zu beschäftigen. Schon bald bröckeln die bürgerlichen Fassaden und immer mehr persönliche Abgründe treten zutage. Am Ende steht die Frage im Raum, ob diese Menschen überhaupt berechtigt sind, über einen Schüler zu richten.

Das Kammerstück des Erfolgsautoren Jan Weiler, bis 2005 Chefredakteur des SZ-Magazins, erschien zunächst als Hörspiel. 2022 folgte die Verfilmung in der Regie von Sönke Wortmann, der die Komödie als eine Art Fortsetzung seiner Kinoadaption von „Frau Müller muss weg“ ansah., mit Starbesetzung wie Anke Engelke, Nilam Farooq, Justus von Dohnányi, Florian David Fitz, Thorsten Merten. Weiler schrieb auch das Drehbuch. Der Film kam im April 2022 in die Kinos. Seinen Durchbruch hatte Weiler mit seinem fiktiven, aber autobiografisch inspirierten und sehr humorvollen Roman „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“ für dessen Verfilmung 2009 er auch das Drehbuch schrieb.

Foto: oh/© Hermann Posch