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Interkommunale Zusammenarbeit im Bereich Kultur

Freuen sich, dass die Interkommunale Zusammenarbeit im Bereich Kultur in der Kulturregion Hildesheim bis Ende 2025 fortgesetzt wird (v. l.): Landrat Bernd Lynack, Mareike Knobloch (Projektbüro Kulturregion Hildesheim), Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer, Bürgermeister Björn Gryschka und Siggi Stern (Kulturnetzwerke IQ und Kultur & Heimat).

Neben der Stadt und dem Landkreis Hildesheim haben bisher sieben weitere Kommunen die Verlängerung derKooperationsvereinbarung zur Förderung der interkommunalen Zusammenarbeit im Bereich Kultur (IKV) bis Ende 2025 beschlossen. Das Hauptziel der Verlängerung um ein Jahr ist die Veranstaltung eines regionalen Kulturfestivals. Den Auftakt für die weitere Planung bildet die 1. Regionale Kulturkonferenz Hildesheim mit dem Titel „Gemeinsam weiter …“, die am 8. und 9. März im PULS und im Roemer- und Pelizaeus-Museum stattfindet. Auch die ehemalige Vorsitzende der europäischen Kulturhauptstadt-Jury, Sylvia Amann, ist als Expertin eingeladen. Ein weiterer wichtiger Strang der Zusammenarbeit in den kommenden Monaten bildet die Bewerbung im Bundesförderprogramm „Aller.Land“.

 

Die Veranstaltung eines regionalen Kulturfestivals soll Ideen aus der Kulturhauptstadtbewerbung aufgreifen und bereits bestehende Planungen und Projektvorhaben unterschiedlicher Kulturschaffender für das Jahr 2025 einbeziehen. Das Festivalprogramm soll die Veranstaltungen voraussichtlich von Anfang Juni bis Ende September unter einem gemeinsamen Thema bündeln. Sowohl bereits etablierte als auch neue Formate sollen das Gemeinschaftsgefühl der Region stärken und Hildesheim weiter als Kulturregion – auch überregional – positionieren. Mobile Formate, die unter anderem in Anlehnung an die Kulturerlebnistage 2023 mehrere Kommunen miteinander verbinden, sind ebenfalls im Gespräch. In den nächsten Monaten wird die Programmstruktur weiter ausgearbeitet und sich auf ein Thema verständigt. Im Herbst 2024 soll es dann erste Möglichkeiten geben, Projektideen einzureichen.

Die für dieses Projekt notwendigen Mittel werden zum einen über die Beiträge der IKV eingebracht. Daran beteiligen sich jährlich die Stadt Hildesheim mit einer Personalstelle zzgl. 30.000 Euro, der Landkreis Hildesheim mit 100.000 Euro und die beteiligten Kommunen mit 30 Cent pro Einwohnerin/Einwohner. Aktuell ist geplant, dass rund 240.000 Euro nicht verausgabte IKV-Mittel der Jahre 2022 und 2023 sowie der überwiegende Anteil des Budgets der IKV für 2024 und 2025 für die Vorbereitung und Ausrichtung des Festivals zur Verfügung stehen. Weitere Drittmittel für einzelne Projekte und Veranstaltungen sollen zusätzlich eingeworben werden. Der Erfolg dieser Akquise, auch überregionaler Fördermittel, wird am Ende über die Größe und den Umfang des Festivals entscheiden.

 

Die 1. Regionale Kulturkonferenz Hildesheim „Gemeinsam weiter …“ am 8. und 9. März dient der weiteren Festivalplanung als Auftakt und lädt Kulturschaffende, Kulturpolitikerinnen und -politiker sowie Mitarbeitende der Kommunalverwaltungen zur gemeinsamen Ideenfindung und Vernetzung ein. Die Konferenz soll möglichst viele Menschen miteinander ins Gespräch bringen, die sich in unterschiedlichen Zusammenhängen mit Kultur beschäftigen. Sie bietet Raum für persönlichen Austausch und Wissenstransfer und ist eine wichtige Plattform für die zahlreichen Entwicklungsprozesse in der Kulturregion Hildesheim.

In enger Zusammenarbeit mit dem Verein Netzwerk Kultur & Heimat Hildesheimer Land, dem Verein IQ – Interessengemeinschaft Kultur Hildesheim und vielen weiteren Personen sind insgesamt vier halb- bzw. ganztägige Workshop-Formate in Vorbereitung und beinhalten folgende Themenbereiche:

 

Interkommunale Kommunikation

Wie kann in der Kulturregion noch enger und effizienter zusammengearbeitet werden? Wie können Erfahrungen geteilt und Projekte gemeinsam geplant werden?

Festival-Thema

Wie kann das Festival-Thema in der Planung bereits bestehender und neuer Projekte für das Jahr 2025 berücksichtigt werden?

Junge Beteiligungsformate

Welche Veranstaltungsformate braucht es, um im Rahmen des Festivals aktiv zu werden? Wie kann eine Grundlage geschaffen werden, um Kultur von jungen Menschen für junge Menschen zu gestalten?

Diversität – Repräsentation – Inklusion

Wie kann es gelingen, gesellschaftliche Vielfalt gemeinsam weiter zu denken? Wie sollten künstlerische Formate gestaltet sein, damit sich viele Menschen darin wiederfinden? Vorbereitet mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren hat der Austausch über die oben genannten Fragen zum Ziel, zukünftige Vernetzungs- und Festival-Formate in den Fokus zu stellen.

Kultur und Demokratie

Gehen Kultur und Demokratie Hand in Hand? Wie kann die Kultur die Demokratie stärken? Was benötigt die Kulturregion Hildesheim für ein zukunftfähiges Miteinander? Hintergrund: Unter dem Titel “Pro Provinz – gemeinsam weiter” wird ein Antrag im Rahmen des Bundesförderprogramms „Aller.Land“ vorbereitet.

Eingebettet in die Konferenz ist ein Kulturpolitischer Abend am 8. März im Roemer- und Pelizaeus-Museum, der unter anderem die Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu einlädt, mit Personen aus der Kommunalpolitik sowie Expertinnen und Experten ins Gespräch zu kommen. Im Rahmen eines Impulsvortrags und einer anschließenden Podiumsdiskussion soll es gemeinsam mit Sylvia Amann als ehemaliger Vorsitzender der europäischen Jury für die Kulturhauptstadt um die Bedeutung von Kultur für die Regionalentwicklung gehen. Das Rahmenprogramm bietet unter anderem Einblicke in die vielfältigen Themen des ersten Konferenztages und Raum für Gespräche.

Anfang Februar wird das Programm der Konferenz auf www.kulturregion-hildesheim.de veröffentlicht und die Online-Anmeldung freigeschaltet. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Anzahl der Teilnehmenden begrenzt.

Wie bereits bekannt, erhält der Landkreis Hildesheim als eine von 95 Regionen in Deutschland (davon zehn in Niedersachsen) eine Entwicklungsförderung in Höhe von 40.000 Euro, um eine Konzeption für eine mehrjährige Förderung im Bundesförderprogramm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ auszuarbeiten. Ein Workshop im Rahmen der 1. Regionalen Kulturkonferenz Hildesheim bildet hierfür den Auftakt. Gemeinsam mit dem Kulturbüro des Landkreises, der Volkshochschule Hildesheim, dem Netzwerk Kultur & Heimat Hildesheimer Land sowie dem Projektbüro Kulturregion Hildesheim haben sowohl Kulturschaffende als auch Akteurinnen und Akteure der politischen Bildung und alle Interessierten die Möglichkeit, sich für die Stärkung der Demokratie in ländlichen Räumen einzusetzen.

„Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken“ ist ein Förderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie. Es richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. „Aller.Land“ wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Programmpartner ist das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI). Der Bund stellt für das Förderprogramm von 2023 bis 2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) sowie aus Mitteln der bpb zur Verfügung.

„Auch wenn das regionale Kulturfestival einen vorläufigen Höhepunkt der interkommunalen Zusammenarbeit bilden wird, ist die IKV grundsätzlich auf Dauer angelegt“, so Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer, der zusammen mit Landrat Bernd Lynack und dem Sprecher der Landkreiskommunen Rainer Block der Lenkungsgruppe vorsitzt.

 

„Das gemeinsame Ziel, die Kulturregion Hildesheim zu stärken, darf auch angesichts der angespannten Haushaltslage nicht aus den Augen verloren werden“, ergänzt Bürgermeister Björn Gryschka stellvertetend für Rainer Block.

 

„Mit Aller.Land haben wir eine weitere wichtige Chance, unser kulturelles Potenzial zur Stärkung von Gemeinschaft und Demokratie einzusetzen“, so Landrat Bernd Lynack.

Foto: oh/Stadt Hildesheim