
Beste Freunde – wie Vierbeiner sich in ihrem Zuhause fürs Leben eingewöhnen: Mit Geduld und viel Liebe können auch aus ehemaligen Tierheim-Hunden treue Begleiter werden.
Zum deutschen Tag des Hundes am 7. Juni wird vor allem die besondere Beziehung zwischen Menschen und ihren Vierbeinern gefeiert.
Schließlich bezeichnen 35,6 Prozent ihre Hunde laut einer Umfrage sogar als Familienmitglied. Doch nicht jeder Hund kann ein so liebevolles Zuhause schon sein Eigen nennen. Zahlreiche Fellnasen leben in den mehr als 550 deutschen Tierheimen und warten auf einen neuen Besitzer. Deshalb sollten angehende Hundehalter immer überlegen, ob ihr neuer bester Freund nicht vielleicht dort auf sie wartet.
Wer Hunde aus dem Tierheim adoptieren möchte, sollte vor allem ihre Vorgeschichten kennen: Einige wurden als Welpen am Straßenrand ausgesetzt, andere zum Beispiel aufgrund von Allergien oder nach dem Tod ihres Halters abgegeben. „Diese Erlebnisse unterscheiden sie von Hunden, die bei einem Züchter geboren und dort direkt gekauft werden“, erklärt Expertin Franziska Obert von der Agila Haustierversicherung. Hinzu komme, dass es für Hunde ein schwerer Einschnitt sei, wenn sie plötzlich in einem Tierheim leben müssen. Umso schöner ist es für die Vierbeiner, wenn ein Hundeliebhaber in ihnen seinen passenden Begleiter findet und mit dem Tier auch an eventuell vorhandenen Schwachstellen arbeiten will. Denn viele Tiere blühen in ihrem neuen Zuhause erst so richtig auf und zeigen, was alles in ihnen steckt. „Wenn Tierheim-Hunde merken, dass sie eine Bezugsperson auf Lebenszeit gefunden haben, entwickeln sie sich häufig zu besonders dankbaren und treuen Partnern“, weiß die Expertin. So können sich auch vormals ängstliche Hunde zu wagemutigen Outdoor-Abenteurern oder anderweitig verhaltensauffällige Tiere zu perfekten Begleitern entwickeln.
Haben sich Zwei- und Vierbeiner auch aus Sicht des Tierheim-Personals gefunden, fällt für die Adoption eine sogenannte Schutzgebühr an. Sie ist nicht einheitlich festgelegt und kann deshalb von 50 Euro bis etwa 300 Euro variieren. Die ersten Wochen werden dann besonders spannend, denn die Hunde erkunden ihre neue Umgebung. „Dabei können sie zu Beginn durchaus fremdeln. Hunde brauchen Zeit, um sich an neue Menschen und Routinen zu gewöhnen“, rät Franziska Obert zu Gelassenheit. Besuche in der Hundeschule helfen dann sowohl erfahrenen Besitzern als auch Neulingen, mit schwierigen Phasen ihrer Vierbeiner umzugehen. Die oberste Regel lautet dabei: Ruhe bewahren. Wer geduldig mit dem ehemaligen Tierheimbewohner umgeht und ihn vor allem zu Beginn nicht überfordert, gewinnt langsam aber sicher sein Vertrauen und damit ein tolles Familienmitglied. (djd)
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