Am Ehrenmal auf dem Nordfriedhof wurde der Toten auch mit Kränzen gedacht.

 

Anlässlich des diesjährigen Volkstrauertages hatte die Stadt Hildesheim zusammen mit dem Verband Hildesheim-Stadt des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu öffentlichen Gedenkveranstaltungen ins Rathaus und auf den Nordfriedhof eingeladen.

Dort wurde der Toten wird mit einem ökumenischen Gebet und einer Kranzniederlegung am Ehrenmal gedacht. Zuvor fand eine Gedenkstunde im Rathaus statt.

Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer ging in seiner Rede darauf ein, dass nicht nur er sich in den vergangenen Jahren die Frage gestellt habe, ob der Volkstrauertag in seiner jetzigen Form überhaupt noch zeitgemäß sei. „Doch leider haben wir in den vergangenen Jahren erfahren müssen, dass auch in Europa, in diesem so sicher geglaubten Friedensprojekt, immer mehr vermeintlich stabile Demokratien ins Wanken geraten. Der Nationalismus, den wir dachten, überwunden zu haben, scheint vielerorts wieder zurückzukehren – teils fast lautlos und unbeachtet und teils mit voller Wucht und voller Brutalität. Seit diesem Jahr gibt es wieder Krieg in Europa. Die Nachrichten, die Bilder und die dramatischen Schilderungen, die uns aus der Ukraine erreichen, erschüttern uns jeden Tag aufs Neue. Wir sehen Menschen, die vor Bomben in U-Bahnschächte fliehen. Wir sehen Städte, die innerhalb von kurzer Zeit komplett zerstört werden. Wir sehen Familien, die sich an der Grenze von Angehörigen trennen. Und wir sehen Trauernde, die an langen, frisch ausgehobenen Grabreihen für immer Abschied nehmen – all das nur gute 1000 Kilometer von uns entfernt.“

Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer wies in seiner Rede in der Rathaushalle auf die aktuelle Bedeutung des Volkstrauertages hin.

Insofern sei das Thema des Volkstrauertags leider aktueller denn je, die Bedeutung des Gedenkens offenkundig: „Heute erinnert uns dieser Gedenktag an die Verletzlichkeit des Friedens. Die großen Kriege in Europa haben gezeigt, dass das Leid im 20. Jahrhundert entstanden ist, weil sich einzelne Staaten über andere erhoben hatten, weil Menschen unterdrückt, Volksgruppen verfolgt und einzelne Religionen verachtet wurden. Ein hasserfüllter Nationalismus und Größenwahn waren die Treiber der Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Und sie sind es nach wie vor. Der Volkstrauertag gibt uns somit auch Anlass, weiterhin energisch für Menschenrechte, für Frieden und Freiheit einzutreten“, schloss der Oberbürgermeister seine Rede, nicht ohne vorher allen, die an den Aktionen rund um den Volkstrauertag mitgewirkt haben, zu danken.

Die Gedenkstunde im Rathaus wurde musikalisch begleitet von dem ukrainischen Musiker Maks Kirko. Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Schule verteilten selbstgebackene Friedenskekse. Reinhard Patzfahl, Schulleiter der Geschwister-Scholl-Schule berichtete über den „Umgang mit Kriegserfahrungen“ an seiner Schule.

Beim anschließenden Totengedenken auf dem Nordfriedhof formierte sich der Trauerzug am Haupteingang und zog dann zum Ehrenmal für die Gefallenen der Weltkriege. Pastor Lutz Krügener von der Martin-Luther Gemeinde und Diakon Manfred Spanehl sprachen ein ökumenisches Gebet, Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer verlas das Totengedenken, ehe Vertretende von Marinekameradschaft, Reservistenkameradschaft, dem Kreisverbindungskommando, des Volksbundes und der Stadt die Kränze am Ehrenmal niederlegten.

Bereits am 12. November hatte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gemeinsam mit Hildesheimer Politikerinnen und Politikern, Vertretungen der Marine- und Reservistenkameradschaft, des Kreisverbindungskommandos, von THW und Feuerwehr im Stadtgebiet und vor verschiedenen Verbrauchermärkten Spenden gesammelt, die der Bildungs- und Erinnerungsarbeit des Volksbunds sowie der Pflege von Kriegsgräberstätten zugutekommen.

Am 10. November hatten Schülerinnen und Schüler verschiedener Hildesheimer Schulen Sträuße an den Kriegsgräbern auf dem Nordfriedhof niedergelegt.

Fotos: Stadt Hildesheim

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