Bei der Übergabe der Förderbescheide an Vertreterinnen und Vertreter der 13 prämierten Quartiere: Silke Oberwandling (vorne, 2. v. l.) nahm stellvertretend für die Quartiersgemeinschaft den Förderbescheid von Minister Olaf Lies (hinten, 3. v. r,) entgegen.

Die Quartiersgemeinschaft Osterstraße & Ostertor hat sich erfolgreich um Fördergelder im landesweiten Wettbewerb „Pilot-Quartiersgemeinschaften in Niedersachsen“ beworben.

Quartierssprecherin Silke Oberwandling nahm stellvertretend für die Initiative einen Förderbescheid über 40.000 Euro von Olaf Lies, Minister für Umwelt, Bauen, Energie und Klimaschutz, entgegen. Die Stadt Hildesheim hatte den Förderantrag gestellt und unterstützt das Projekt mit dem Titel „Osterstraße & Ostertor, der liebenswerte Teil der Innenstadt – von der Aktionsgemeinschaft zu einer Quartiersgemeinschaft“ ebenfalls mit einem finanziellen Anteil, vorgesehen sind 20.000 Euro.

 

Der Antrag konnte mit der Strategie, die Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer einzubeziehen, um einen Maßnahmenplan für die nächsten Jahre zu erarbeiten, die Jury überzeugen. Folgende Ideen für eine Aufwertung ihres Bereichs sollen mit den Beteiligten abgestimmt und in ein Gesamtkonzept gegossen werden: „Möblierung und Sauberkeit“, „Fassadengestaltung macht die Straße grün für das Klima“, „Beleuchtungskonzepte“, „Schaffung von Gemeinschaft und Weiterentwicklung von Events“. In der Projektskizze geht es darum, den Weg für die Umsetzung von Maßnahmen in einem sogenannten „Business Improvement District“ (BID) vorzubereiten.

 

„Ich freue mich sehr, dass es uns gemeinsam gelungen ist, die Fördergelder des Landes zu sichern. Das ist nicht nur ein Gewinn für die Quartiersgemeinschaft, sondern für die gesamte Innenstadt, die ja nicht nur mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen hat, sondern auch mit den Folgen des strukturellen Wandels des innerstädtischen Handels“, so Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer. „Der erfolgreiche Antrag ist ein weiterer Baustein unseres umfangreichen Maßnahmenpakets ‚Wir kümmern uns‘, mit dem wir die Innenstadt attraktiver und damit trotz aller Widrigkeiten zukunftsfähig machen wollen. Privates Engagement spielt dabei eine wichtige Rolle.“

 

„Schon seit 2003 ist die Aktionsgemeinschaft eines der aktivsten Quartiere in Hildesheim. Wir haben vieles in Eigenleistung und mit viel Herzblut organisiert, wie zum Beispiel die Weihnachtsbeleuchtung oder unsere eigene Veranstaltung, die Kunstmeile! Der Wettbewerb war für uns die Gelegenheit, weitere Ideen und Vorhaben zu bündeln. Dass die Jury unter anderem unser Bewerbungskonzept ausgewählt hat, ist großartig! Das Fördergeld kommt zur richtigen Zeit um unser Quartier noch attraktiver zu gestalten“, so Silke Oberwandling, die sich bei der Stadtverwaltung für die Unterstützung bedankt.

 

Das Niedersächsische Quartiersgesetz (NGQ) ermöglicht die Entwicklung von Quartiersgemeinschaften in Innenstädten, Ortszentren, Stadtteilen, Gewerbegebieten und anderen Quartieren durch private Initiativen und regelt deren Finanzierung. Im Rahmen des landesweiten Wettbewerbs „Pilot-Quartiersgemeinschaften in Niedersachsen“ prämierte Bauminister Olaf Lies 13 Projektinitiativen mit insgesamt 370.000 Euro. „Mit dem NQG können Quartiere unserer Städte, Gemeinden und Zentren zukunftsfähig aufgestellt werden. In dem Wettbewerb wurden 13 Projekte ermittelt, die diese Chance ergreifen und Pilotcharakter haben,“ so Lies. „Die Projekte zeigen, dass und wie mit privatem Engagement ein Quartier verbessert werden kann. Das verdient Anerkennung und Unterstützung.“

 

Auch Birgit Stehl, Hauptgeschäftsführerin IHK Niedersachsen lobt die erfolgreichen Projekte: „Die Preisträgerinnen und Preisträger zeichnen sich nicht nur durch ihren Ideenreichtum aus. Sie sind für nachfolgende Quartiersgemeinschaften zugleich Botschafter wie auch richtungsweisende Impulsgeber.“Die IHK Geschäftsstelle Hildesheim wird die Quartiergemeinschaft unterstützen.

Strukturwandel in Städten und Gemeinden

Städte und Gemeinden in Niedersachsen stehen schon seit Langem vor der Herausforderung eines anhaltenden Strukturwandels, der mit einer Schwächung der Innenstädte und oftmals mit Leerständen von Geschäftsräumen einhergeht. Diese Entwicklung wurde durch die Pandemie verstärkt. Seit dem 8. Mai 2021 werden mit dem NQG Regelungen für private Initiativen zur Stadtentwicklung und deren Finanzierung getroffen. Das NQG bietet Immobilienbesitzer/innen, Handel und Gastronomie, aber auch Bewohnerinnen und Bewohnern die Chance, durch private Initiativen Quartiere aufzuwerten. Mit Hilfe der Anschubfinanzierung des Landes erhalten die besten Projekte und Projektideen eine Förderung.

 

Organisiert wurde der Wettbewerb gemeinsam mit der IHKN, der NBank und Stadt + Handel als landesweite NQG-Servicestelle. Eine unabhängige Jury wählte die 13 Modellprojekte aus, die nun gefördert werden.

Die geförderten Projekte im Einzelnen:

  1. Ortszentrum Bad Laer; 2. Energieeffiziente Aufwertung des Quartiers in Badbergen; 3. Kooperatives Gewerbegebietsmanagement Buchholz; 4. NQG-Quartier für Göttingens A-Lage; 5. Auf dem Weg zum „BID Neumärker plus“, Helmstedt; 6. Quartiersgemeinschaft Osterstraße & Ostertor, Hildesheim; 7. Neustadt Marktstraße Plus; 8. Stärkung der Einzelhandelsstruktur Quartier Haarenstrasse und Julius-Mosen-Platz, Oldenburg; 9. Heger-Tor kreativ, Osnabrück; 10. BID Pferdemarkt, Stade; 11. BID Große Schmiedestraße, Stade; 12. „Wir im Quartier“ – Wallenhorst; 13. Initiative schönes Fallersleben

Foto: ©Jörg Schiffke für IHK Stade

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