Mitglieder des Vereins beim Verladen von Hilfsgütern.

Am Mittwoch, 22. März, erinnert die Stadt Hildesheim an die Zerstörung der Hildesheimer Innenstadt durch die alliierten Luftangriffe am 22. März 1945 und nimmt in dem Zuge bereits zum siebten Mal unter dem Titel „Hildesheimer Friedenstag“ die Wahrung des Zusammenhalts und des Friedens in der Gesellschaft in den Blick.

In diesem Jahr wird der Hildesheimer Friedenstag besondere Aufmerksamkeit auf die Situation in der Ukraine richten.

2021 richtete die Tschernobyl-Hilfe eine Neurochirurgie in einem ukrainischen Krankenhaus ein.

Nachdem kürzlich bereits mitgeteilt wurde, dass Dr. Katarina Barley die diesjährige Friedensrede hält, kann nun auch der Preisträger des Hildesheimer Friedenspreises bekanntgegeben werden: Die Auszeichnung, die eine Einrichtung oder eine Initiative in der Stadt würdigt, die sich in besonderer Weise für Frieden und Zusammenhalt einsetzt, geht in diesem Jahr an den Verein Aktion Tschernobyl-Hilfe. Dieser setzt sich seit über 30 Jahren für die medizinische Versorgung in der Ukraine ein. Gegründet, um die Hilfe der Opfer der Nuklearkatastrophe in Tschernobyl zu unterstützen, richtete sich das Engagement besonders auf die medizinische Hilfe, insbesondere für Kinder. Hierzu gehören Schulungen für medizinisches Personal und die Einrichtung von Untersuchungs- und Operationsräumen in ukrainischen Krankenhäusern. Aktuell widmet sich der Verein auch der Kriegsopfer über professionelle Hilfstransporte, aber gleichzeitig der Behandlung kranker Kinder, die als Binnenflüchtlinge in einer komplett eingerichteten Kinderklinik behandelt werden. In den letzten zwölf Monaten konnten 21 Sattelschlepper mit wichtiger Hilfe unter anderem für ukrainische Krankenhäuser, aber auch Lebensmittel, Generatoren und Wasserfilter für die Bevölkerung geschickt werden.

Die Mitglieder des Vereins Aktion Tschernobyl-Hilfe erhalten den „Hildesheimer Friedenspreis 2023“.

 
Stellvertretend für die Auswahljury begründet Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer die Auszeichnung: „Der Verein Aktion Tschernobyl-Hilfe engagiert sich von Hildesheim aus seit über 30 Jahren vor allem für kranke und hilfsbedürftige Menschen in der Ukraine. Seit Ausbruch des Kriegs vor einem Jahr ist diese Hilfe noch dringender geworden. Die allesamt ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Vereins sind in dieser dramatischen Zeit noch einmal über sich hinausgewachsen. Mit dem Hildesheimer Friedenspreis soll ihre wichtige Arbeit gewürdigt und noch bekannter gemacht werden.“

Neben der Auszeichnung darf sich „Aktion Tschernobyl-Hilfe e.V.“ auch über eine finanzielle Anerkennung freuen: Der Hildesheimer Friedenspreis ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro dotiert. Möglich ist diese Dotierung dank der jährlichen Spende eines Hildesheimer Ehepaars, das – ebenso wie ein weiterer Hildesheimer Spender – auch die Veranstaltung des Hildesheimer Friedenstags unterstützt. Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer ist für beide Spenden außerordentlich dankbar und macht deutlich, dass die Umsetzung anders kaum möglich wäre.

 

Zum Hildesheimer Friedenstag

 

In Kooperation mit den Hildesheimer Hochschulen, der Evangelischen Kirche, der Katholischen Kirche und dem Verein „Hildesheim blüht auf“ richtet die Stadt Hildesheim alljährlich am 22. März, den „Hildesheimer Friedenstag“ aus, um an die Zerstörung der Stadt im Jahr 1945 zu erinnern und gleichzeitig den Blick auf die Friedenswahrung in Gegenwart und Zukunft zu richten. Der „Hildesheimer Friedenstag“ beginnt auch in diesem Jahr um 13.10 Uhr, wenn zum Zeitpunkt des Bombardements 1945 für einige Minuten die Kirchenglocken in der Stadt läuten. Im Anschluss wird in der Bürgerkirche St. Andreas an die Zerstörung der Stadt erinnert, bevor der „Hildesheimer Friedenspreis“ an eine Einrichtung oder eine Initiative aus Hildesheim übergeben wird, die sich in ihrem Wirkungs- und Arbeitsbereich in besonderer Weise für ein friedliches Zusammenleben einsetzt. Zentraler Höhepunkt ist schließlich die Hildesheimer Friedensrede, die in Zeiten zunehmender Radikalisierungs- und Abgrenzungstendenzen Menschen sensibilisieren und darin bestärken soll, für demokratische Werte, Toleranz und Respekt einzutreten.

Fotos: oh/Stadt Hildesheim

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