
Am 7. Oktober erreichte die Stadt Hildesheim und das Roemer- und Pelizaeus-Museum (RPM) eine erfreuliche Nachricht: Der Antrag auf Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ wurde positiv beschieden. Die zugesagten Mittel in Höhe von 1,41 Mio. Euro sollen für dringend notwendige Maßnahmen zur sicherheits- und brandschutztechnischen Ertüchtigung der Museumsgebäude eingesetzt werden, die Stadt trägt einen Eigenanteil in gleicher Höhe für die insgesamt rund 2,8 Mio. Euro teure Sanierung.
„Das ist eine überaus erfreuliche Nachricht!“, so Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer. „Mit den Fördergeldern sowie den Eigenmitteln der Stadt Hildesheim können nun die notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden, um die Museumsgebäude sicherheitstechnisch so herzurichten, dass unsere dort ausgestellten hochwertigen Kulturgüter sicher aufbewahrt und gezeigt werden können. Für das RPM ist das ein weiterer wichtiger Meilenstein für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Ausrichtung.“

Die Dringlichkeit der geplanten Maßnahmen wurde spätestens im Oktober 2023 deutlich, als ein Einbruch in das Museum gelang und wertvolles ostasiatisches Porzellan gestohlen wurde. Zusätzlich führen Mängel im Brandschutz aktuell dazu, dass große Teile der Ausstellungsflächen nicht genutzt werden können. Die aus unterschiedlichen Epochen stammenden Gebäude des RPM weisen eine Vielzahl unterschiedlicher Sicherheits- und Brandschutzmängel auf. Der Gebäudekomplex besteht aus einem im Jahr 2000 errichtetem Neubau, der sich an die umgewidmete Martinikirche aus dem 14. Jahrhundert anschließt, sowie drei weiteren, ebenfalls historischen Gebäudeteilen, dem Fachwerkbau, der Portiuncula sowie dem Verwaltungstrakt, welcher im ursprünglichen Museumsgebäude untergebracht ist. Derzeit werden die Sicherheitsmängel übergangsweise durch den Einsatz eines Wachdienstes kompensiert.
Folgende Maßnahmen befinden sich derzeit in Planung und sollen bis 2027 umgesetzt werden:
– Erneuerung Einbruch- und Überfallmeldeanlage (flächendeckend)
– Elektronische Schließtechnik an den Schließzonen
– Mechanischer Einbruchsschutz Neubau
– Umbau Brandschutzklappen der Lüftungsanlage Neubau
– Bauliche Brandschutzmaßnahmen, unter anderem Einbau von Brand- und Rauchschutztüren
– Erneuerung Videoüberwachungsanlage
– IT-/OT-Infrastruktur
– Aktive IT-/-OT-Ethernet Komponenten
Dr. Lara Weiss (Direktorin des RPM): „Ich freue mich sehr über diese wichtige Unterstützung aus Bund und Kommune, um diese erforderlichen Maßnahmen zeitnah in die Wege zu leiten. Die klare Anerkennung der nationalen Bedeutung des RPM als Bildungs- und Kultureinrichtung ist außerdem ein wichtiges Signal für die Zukunft des Museums und die Hildesheimer Stadtgesellschaft. Die Förderung aus Mitteln des Bundesförderprogrammes ermöglicht es, das bedeutende RPM zu erhalten, seine innovative Weiterentwicklung voranzutreiben und Familien verschiedener ethnischer und sozialer Herkunft weiterhin für Geschichte und Kultur zu begeistern.“
Die neue Ägypten-Dauerausstellung, die am 13. Dezember eröffnet wird, geht innovative Wege als erlebnisorientierte Mitmachausstellung, die Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen anspricht und den Entdeckergeist der kleinen und großen Gäste weckt. Forschungsstationen laden dazu ein, das Gesehene spielerisch und interaktiv zu vertiefen.
Fotos: oh/Stadt Hildesheim