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Sommerhilfe in Hildesheim für obdachlose Menschen

Manchen Menschen setzen die heißen Temperaturen im Sommer körperlich zu. Besonders obdachlose Menschen, die sich in keine eigene Wohnung zurückziehen können, benötigen eine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser sowie einen Schutz vor Sonne und Hitze.

Menschen, die der Sonne ungeschützt ausgesetzt sind, drohen Sonnenbrand, Dehydration oder sogar Hitzeschlag. Aus diesem Grund startet die Stadt Hildesheim im Juli 2024 mit ihren Kooperationspartnern (Herberge zur Heimat Himmelsthür, Diakonisches Werk Hannover, Malteser, Bahnhofsmission, Vinzenzpforte und Lambertikirche) die Sommerhilfe für Menschen ohne Obdach. Finanzielle Unterstützung erhält die Sommerhilfe auch durch den städtischen Klimaschutz und die Johannishof-Stiftung.

Die Stadt Hildesheim hat mit ihrem Hilfsprojekt ein breites und gut vernetztes Angebot in der Versorgung, Aufklärung und Begleitung von Menschen auf der Straße geschaffen. An verschiedenen Ausgabestellen der benannten sozialen Träger im zentrumsnahen Stadtgebiet werden obdachlose Menschen mit einem Sonnen-Rucksack versorgt, der mit Wasser, einer auffüllbaren Trinkflasche, Sonnencreme, Medikamenten und einem kleinen Ratgeber gefüllt ist. Der Ratgeber weist auf Verhaltensempfehlungen, Entnahmestellen für Trinkwasser und auf kühle Flächen und Räume hin, an denen sich Menschen in der Mittagshitze im öffentlichen Raum kostenlos aufhalten können.

Die Rucksäcke werden zudem von den Streetworkern auf der Straße nach Bedarf ausgeben. Diese suchen gezielt obdachlose Menschen im Stadtgebiet auf und kümmern sich beratend und eng vernetzt mit anderen sozialen Hilfsangeboten, um die Alltagssorgen der Männer und Frauen in der Szene.

Um erste Beschwerden zu erkennen und Krankheitszeichen niedrigschwellig behandeln zu können, versorgt das MediMobil obdachlose Menschen medizinisch und bindet sie an ein ärztliches System an.

Im Sommer ist das Leben auf der Straße schwer. Was können Passanten tun, wenn sie einen wohnungslosen Menschen beobachten, der sich in der Hitze ohne Schutz im Freien aufhält und dessen Situation bedenklich scheint? Die Hilfsorganisation rät dazu, erst einmal die Situation einzuschätzen: Wie sieht die Person aus? Ist sie angepasst bekleidet? Wie verhält es sich mit schützender Kleidung auf dem Kopf? Hält sich die Person in einem geschützten Bereich auf? Wenn dem nicht so ist, sprechen Sie die Person an. Was kann schon passieren? Selbst wenn der Mensch das Gespräch nicht aufnimmt, Sie haben es wenigstens versucht“.

Wenn die obdachlose Person den Eindruck macht, nicht für sich selbst sorgen zu können oder hilflos wirkt, sollen Bürgerinnen und Bürger keine Scheu haben, die Polizei oder den Rettungsdienst zu informieren. Bei einem Anruf sollte man den Standort möglichst genau nennen werden und wenn möglich, warten bis Hilfe kommt. Auch mit dem Streetwork der Stadt Hildesheim kann unter der Hotline 301 4242 Kontakt aufgenommen werden, wenn der Eindruck nicht ganz so schwer wiegt, sich die Situation aber schon morgen verschlechtern könnte. Auch hier zählt die genaue Ortsangabe

Alternativ kann man sich auch per Mail über wohnungslosenhilfe@stadt-hildesheim.de an die Stadt wenden.

Foto: oh/Stadt Hildesheim