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Bundesweiter Aktionstag gegen Catcalling

Am Freitag, 14. Juni, veranstaltet die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen wieder einen bundesweiten Aktionstag gegen das sogenannte „Catcalling“. Darunter werden sexuell konnotierte Verhaltensweisen bzw. verschiedene Arten der sexualisierten Belästigung ohne Körperkontakt zusammengefasst, wie Pfeiff- oder Kussgeräusche, aufdringliche Blicke, vermeintliche Komplimente, anzügliche Bemerkungen, Kommentare über das Äußere einer Person im öffentlichen Raum oder auch sexualisierte Belästigung mittels digitaler Medien, zum Beispiel durch die ungewollte Konfrontation mit Bildern oder Videos sexuellen Inhalts.

Catcalling ist keine harmlose Aufmerksamkeit, sondern eine Form der sexuellen Belästigung, die auch in Stadt und Landkreis Hildesheim häufiger vorkommt: Die @CatcallsofHildesheim bekommen rund 50 Nachrichten pro Jahr mit Vorfällen von Betroffenen auf Instagram. Belästigungen im öffentlichen Raum wirken sich sowohl körperlich als auch emotional aus: Die Betroffenen berichten von körperlichen Symptomen wie Muskelverspannungen, Atembeschwerden, Schwindel und Übelkeit sowie starker Angst etwa vor Vergewaltigung oder davor, die eigene Privatsphäre nicht schützen zu können. Das Catcalling sorgt dafür, dass Opfer beginnen, Bereiche im öffentlichen Raum zu meiden und sich nicht mehr unbefangen in der Öffentlichkeit bewegen.

Mit einer gemeinsamen Aktion möchte das „Netzwerk Catcalling“, bestehend aus den Gleichstellungsstellen von Stadt und Landkreis Hildesheim, dem Präventionsrat der Stadt Hildesheim, CatcallsofHildesheim, dem Jugendforum der Stadt Hildesheim und dem Verein WEISSER Ring, auf das Thema aufmerksam machen. Zu diesem Zweck werden ein Jahr lang Catcalls gesammelt und sollen am übernächsten Aktionstag gegen „Catcalling“ am 13. Juni 2025 in der Stadt und dem Landkreis Hildesheim unter dem Motto #Kein Kompliment gemeinsam angekreidet werden. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Problem zu schärfen und Betroffene sowie Personen, die etwas davon mitbekommen, zur Zivilcourage zu ermutigen. Es geht nicht nur darum, in der akuten Situation zu reagieren, sondern auch sogenannte „Angsträume“ sichtbar zu machen, also Orte mit erhöhtem Bedrohungspotenzial.

Bereits zum diesjährigen Aktionstag gegen „Catcalling“ am 14. Juni werden Catcalls von @CatcallsofHildesheim im Stadtgebiet Hildesheim angekreidet. Betroffene in der Region Hildesheim sind aufgerufen, derartige Vorfälle unter Angabe der Umstände und des Ortes auf dem Instagram-Kanal „CatcallsofHildesheim“ oder unter der Mailadresse catcallsofhildesheim@gmail.com zu melden.

Foto: AdobeStock